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Zurück zur Urkirche?

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Ist es erstrebenswert oder überhaupt möglich, die Kirche heute so zurück zu verwandeln, daß sie der Urkirche vollkommen gleicht?
Die Antwort eines "Nichttheologen": 

Das "protestantische" rückwärtsgewandte Streben nach "Schlichtheit" und Unmittelbarkeit - was natürlich manches Gute hat, oder zumindest verständliche Motive - ist irrig und ganz vergeblich. Denn das "Urchristentum" ist heute weitgehend unbekannt und wird es auch bleiben, trotz aller "Forschung" ...
Mehr noch, weil Unser Herr nicht wollte, daß "meine Kirche" statisch oder in ewiger Kindheit bleiben sollte, sondern ein lebendiger Organismus werden (verglichen mit einer Pflanze), der sich entwickelt und im Äußeren wandelt durch das Zusammenwirken des ihm vererbten göttlichen Lebens und seiner Geschichte - den besonderen Umständen der Welt, in die er eingepflanzt ist. 

Es gibt keine Ähnlichkeit zwischen dem "Senfkorn" und dem ausgewachsenen Baum. Für diejenigen, die in der Zeit, wo er wächst und sich verzweigt, leben, ist der Baum das Wichtigste, denn die Geschichte von etwas Lebendigem ist Teil seines Lebens, und die Geschichte von etwas Göttlichem ist heilig. Die Weisen mögen wissen, daß er aus einem Samenkorn erwachsen ist, aber es ausgraben zu wollen, ist vergebens, denn es existiert nicht mehr, und die Kräfte und Vorzüge, die es besaß, wohnen nun dem Baum inne. 
Sehr gut, aber in der Landwirtschaft müssen nun die Autoritäten, die Hüter des Baumes, ihn pflegen, so gut ihr Wissen es erlaubt: ihn beschneiden, Krebsschäden und Parasiten entfernen und so weiter. (Mit Zittern, wenn sie wissen, wie wenig sie vom Wachstum wissen!) Aber mit Sicherheit werden sie Schaden stiften, wenn sie von dem Wunsche besessen sind, zum Samenkorn oder auch nur zur frühen Jugend der Pflanze zurückzukehren, als sie (stellen sie sich vor) noch hübsch und von Übeln verschont war.

J.R.R. Tolkien: Briefe. (Nr. 306) Herausgegeben von Humphrey Carpenter


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