Startseite
Unsere Gottesdienste
Liturgischer Kalender
Unsere Gemeinschaft
Kirchliche Erneuerung
Unser Glaube
Tägliche Betrachtungen
Zum Nach-Denken
Theologische Beiträge
Literatur
Suche
Kontakt / Impressum
Datenschutzerklärung
Haftungsausschluß

Der Evangelist Lukas

Übergeordnete Seite

Lukas, dessen kirchliches Symbol der Stier ist (nach Hes 1,10 und Offb 4,6-8), stammte vermutlich aus Antiochia. Er war Heidenchrist und von Beruf Arzt (Kol 4, 14). Über seine Bekehrung zum Christentum ist nichts überliefert. Lukas schloß sich in Troas Paulus an und begleitete diesen auf dessen zweiter und dritter Reise, der Romreise, und während der Gefangenschaft (Römerbrief 16, 21; 2. Timotheusbrief 4, 11). Die "Wir-Stücke" aus der Apostelgeschichte zeigen, daß er als Augenzeuge berichtet. De Apostel Lukas nennt ihn in Kol 4,14 "den Geliebten".

Lukas ist Verfasser des gleichnamigen Evangeliums und Autor der Apostelgeschichte.
Gleich zu Beginn seines Doppelwerkes (Lk 1,1,-4) betont er ausdrücklich, daß er sorgfältig recherchiert hat und

bullet allem (pāsin)
bullet von Anfang an (ánothen)
bullet sorgfältig (akribōs)
 

nachgegangen sei, und es

   
bullet

in der richtigen Reihenfolge (kathexēs)

 

aufgeschrieben hätte, damit der Leser den sicheren Grund der Lehre erfährt, in der er unterrichtet wurde.

Lukas schreibt in seinem Doppelwerk also keineswegs über "Mythen" bzw. "ausgeklügelten Fabeln", sondern über nachprüfbare historische Tatsachen: Ereignisse, die in Raum und Zeit geschehen sind!
Er informiert über tatsächliche historische Ereignisse und zielt eben so auf den Glauben seiner Leser und Hörer.

Zu sagen, daß es für den Glauben im Grunde völlig unerheblich ist, was wirklich in Raum und Zeit geschehen sei, ist ein gnostizistischer Topos. Gnosis hat kein Interesse an der Fleischwerdung des Wortes zu einem bestimmten Zeitpunkt der Weltgeschichte und an einem bestimmten Ort dieser Welt. Die ersten Christen wollten jedoch wissen, "wie es wirklich gewesen ist".

Es gehört eine gehörige Portion Dreistigkeit und Ignoranz dazu, entgegen der eigenen Aussage des Lukas zu behaupten, er und das Urchristentum hätte kein Interesse an Historie.

Wer die Hl. Schrift "historisch-kritisch" unterhöhlt oder gar - wie es jetzt en vogue ist - sich eine "neue" und "passendere" Bibel schafft (wie es z. Bsp. "Bibel in gerechter Sprache" tatsächlich ist) der möge wissen was er tut: Er predigt in ein anderes Evangelium, das die Apostel nicht gepredigt haben und einen andern Jesus, den die Apostel nicht verkündigten haben.
Wer das tut, der verdirbt sich selbst, und die, die ihn hören. Denn die Kirche ist apostolisch, erbaut auf dem Grunde der Apostel und Propheten - oder sie ist nicht die Kirche Gottes!

Als die Kirche im 2. Jh. n. Chr. durch den Gnostizismus tödlich bedroht war, konnte sie diese Krisis dadurch überwinden, daß sie sich auf die apostolische Überlieferung besann: 
Diese apostolische Überlieferung fand sie

  1. im Kanon der hl. Schriften, die
  2. gemäß der apostolischen Glaubensregel (Regula fidei)
  3. vom in apostolischer Nachfolge (= Sukzession) stehenden Amt ausgelegt wird.

Apostolische Schrift, Tradition und Amt gehören zusammen. In ihrem gegenseitigen Aufeinander-Bezogen-Sein sind sie auch heute das einzige Heilmittel in der gegenwärtigen Krise der Kirche.


nach oben