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Skandal: Der Papst trampelt ins Fettnäpfchen

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(kreuz.net) Heute morgen besuchte Benedikt XVI. nach seinem päpstlichen Frühstück die vatikanischen Gärten.
Bei seiner Rückkehr in den Apostolischen Palast – es schien gerade die Sonne – vertraute er einer anwesenden Journalistin an: „Es ist heute schönes Wetter“.

Diese Aussage hat schon nach wenigen Stunden weltweit einen enormen Aufschrei ausgelöst und zu Polemiken geführt, die immer mehr zu einem Sturm anschwellen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel unterbrach die heutige Regierungssitzung, um sich an die Medien zu wenden:
„Zum Zeitpunkt, als der Papst diese Worte aussprach, goß es in Berlin in Strömen!“ erklärte sie. „Diese päpstliche Unwahrheit kommt einer Holocaust-Leugnung nahe und zeigt, daß der Papst in einem Zustand des totalen Autismus lebt. Das ruiniert – sofern das noch nötig gewesen wäre – das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit!“

Der Großrabbiner von Jerusalem meldete sich fast zeitgleich zu Wort:
„Wie kann man im Anbetracht der Schoah noch sagen, daß das Wetter schön ist?“

Der Lehrstuhlinhaber für Astronomie an der Pariser Universität schloß sich an:
„Der Papst hat ohne Unterscheidungen und ohne objektive und undiskutable Beweise behauptet, daß "es heute schön ist". Damit bezeugt er die bekannte kirchliche Verachtung für die Wissenschaft“ – so der Astronom. „Gibt es etwas Subjektiveres und Relativeres als die Qualifizierung »schön«? Auf welchen unumstößlichen Experimenten basiert sie? Den Meteorologen und Spezialisten sei es während des letzten Internationalen Kolloquiums in Caracas nicht gelungen, zu einer Übereinstimmung in dieser Frage zu gelangen – erklärte der Professor. „Und Benedikt XVI. möchte hier, ex cathedra, eine Entscheidung treffen: Welche Arroganz! Wird man in Rom schon bald wieder Scheiterhaufen anzünden, um jene zu verbrennen, die diesem neuesten Dekret nicht ohne Vorbehalten zustimmen?“

Die 'Vereinigung der Opfer der globalen Erwärmung' erklärten:
„Wie kann man in dieser provokativen Erklärung nicht eine Beleidigung aller vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Opfer von Klimaschwankungen, Überschwemmungen, Tsunamis und Dürreperioden sehen? Diese kritiklose Zustimmung zum "Wetter, das gerade herrscht" zeigt die Komplizenschaft der Kirche mit den für die Menschheit zerstörerischen Phänomenen. Das muß all jene ermutigen, die an der Erwärmung unseres Planeten beitragen. Sie können sich in Zukunft auf die Rückendeckung des Vatikan berufen.“

Der Repräsentationsrat der 'Vereine der Schwarzen' legte nach:
„Der Papst scheint zu vergessen, daß ein riesiger Teil des Planeten in der Dunkelheit ist, während die Sonne in Rom scheint. Das ist ein offensichtliches Zeichen für seine Verachtung der schwarzen Hälfte der Menschheit!“

Der feministische Verein 'Die Wölfinnen' stellte soeben auf seiner Webseite fest:
„Warum sagt der Papst "es" ist schönes Wetter und nicht "sie" ist schönes Wetter? Benedikt XVI. hat sich ein weiteres Mal mit den legitimen Anliegen der Frauen angelegt und zeigt, daß er – noch im Jahr 2009 – ein Anhänger rückwärtsgewandter Ansichten ist. Wir sind darüber ganz traurig!“

Auch die internationale ‘Liga für Menschenrechte’ meldete sich:
„Diese Art von Erklärungen muß alle Menschen zutiefst verletzen, welche die Ansichten des Papstes bezüglich der Wirklichkeit nicht teilen. Wir denken vor allem an die Menschen im Krankenhaus und im Gefängnis, deren Horizont sich auf vier Mauern beschränkt – auch an die Opfer von Krankheiten, welche die atmosphärischen Gegebenheiten mit ihren Sinnen nicht wahrnehmen können. Es zeigt sich hier ein Willen zur Diskriminierung zwischen dem „Schönen“, wie er von allen wahrgenommen werden sollte, und jenen Menschen, welche die Dinge eben anderes wahrnehmen. Wir werden den Papst ohne zu zögern vor Gerichte verklagen.“

Die ersten hohen Kurienvertreter und Kardinäle haben bereits versucht, die Aussagen des Papstes zu relativieren. Sie wiesen auf dessen hohes Alter hin und auf die Tatsache, daß er vielleicht falsch verstanden worden sei.
Bisher blieben diese Versuche allerdings ohne Erfolg.


Der französische Originaltext erschien am 25. März 2009 im ‘Forum Catholique’.

Quelle: kreuz.net


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